Behandlungen für eine straffe Kinnlinie…

Eines der Hauptmerkmale eines jugendlichen Gesichtes ist ein straffer, gut definierter Übergang des unteren Gesichtsdrittels zum Hals. Dieser Übergang wird vom Unterkieferknochen gebildet und wird gern als „Kinnlinie“ oder auf Englisch „Jowline“ bezeichnet. In Wirklichkeit handelt es sich jedoch nicht um eine gerade Linie, sondern um ein „L“, denn im Bereich des Kieferwinkels steigt der horizontale Unterkieferknochen mit einem aufsteigenden Ast hinauf in Richtung des Ohrläppchens.

Dass eine klare Kinnlinie und ein gut definierter Kieferwinkel schon in der antiken Zeit zum Schönheitsideal gehörten, erkennt man an der ägyptischen Königin Nefertiti aus dem 14. Jahrhundert v.Chr. Ihr Name „Neferet-iti“ bedeutet „Die Schöne ist gekommen“. Nefertiti galt zu Lebzeiten als die schönste Frau der ganzen Welt. Als eines ihrer größten Schönheitsmerkmale wurde in Porträtdarstellungen ihre straffe Kinnlinie und der gut definierte Kieferwinkel hervorgehoben.

Sowohl der horizontale Unterkieferknochen als auch der Kieferwinkel sind in jungen Jahren klar zu sehen und formen eine klar sichtbare Grenze zwischen Hals und unteres Gesichtsdrittel. Mit zunehmendem Alter bewirken jedoch mehrere Entwicklungen, dass dieser Übergang immer weniger klar zu sehen ist: dazu gehören der Verlust an Knochensubstanz am Unterkiefer, der Verlust der Haut an Spannkraft und Elastizität sowie die überproportional zunehmende Spannung mancher Muskeln im Bereich der Kinnlinie. Das Ergebnis dieser Entwicklungen ist die Formation von sogenannten „Hängebäckchen“ entlang der Kinnlinie. Diese unterbrechen optisch den ehemals geraden Verlauf der Kinnlinie und lassen sie dadurch erschlafft wirken. Eine zweite Konsequenz ist, dass auch der Kieferwinkel nicht mehr klar erkennbar ist, sondern unter den erschlafften Weichteilen „verschwindet“.

Wie kann man die Wiederherstellung einer straffen Kinnlinie ohne Operation erreichen?

Die Wiederherstellung einer gut definierten Kinnlinie erfordert die geschickte Kombination einiger Verfahren aus dem Bereich der minimal-invasiven Ästhetischen Medizin. Dazu gehören:

  • Botulinumtoxin-Injektionen,
  • Hyaluronsäure-Injektionen und
  • das Fadenlifting

In einem ausführlichen Gespräch wird genau evaluiert, welche dieser Behandlungen in Ihrem Fall geeignet ist und ein individueller Behandlungsplan erstellt. Ganz oft ist eine Kombinationsbehandlung sinnvoll.

Wie funktioniert das Fadenlifting im Falle der Korrektur der Kinnlinie?

Spezielle Fäden, die bidirektionale Widerhacken tragen, werden in örtlicher Betäubung unter die Haut gesetzt. Die Widerhacken verankern sich im Gewebe und ziehen dieses nach oben. Somit entsteht ein sofortiger Lifting-Effekt. Zusätzlich bewirken die Fäden, dass eine Verstärkung der Kollagenproduktion in der Haut über mehrere Wochen angeregt wird. Maßgeblich für ein schönes, langanhaltendes Ergebnis ist die richtige Implantationsebene und die Auswahl der richtigen Vektoren:

  • In leichten Fällen kann das Fadenlifting auf die Weichteile der Kinnlinie (unteres Gesicht) beschränkt bleiben.
  • In Fällen von mittelschwerer Erschlaffung kann eine zusätzliche Anhebung der Weichteile des Mittelgesichtes (Wange) oder des Bereiches unterhalb vom Kinn sinnvoll sein.

Zuerst werden das Gesicht und der Hals sorgfältig desinfiziert und steril abgedeckt. Danach werden die gewünschten Vektoren der Straffung auf der Haut eingezeichnet. Der Eintrittspunkt und die Implantationskanäle der Fäden werden anschließend mit örtlicher Betäubung unterspritzt. Somit sind das Einstechen und Vorschieben der Fäden vollkommen schmerzfrei. Die Fäden werden entlang des eingezeichneten Vektors vorgeschoben. Wenn alle Fäden vorgelegt wurden, werden sie in die gewünschte Richtung gezogen und in diesem Moment verankern sich die Widerhacken in das Gewebe ein und ziehen es entsprechend mit. Die überstehenden Fäden werden danach abgeschnitten und die Einstichstellen mit einem Pflaster versorgt. Der Liftingeffekt ist somit sofort sichtbar.

Ist man nach der Korrektur der Kinnlinie sofort wieder gesellschaftsfähig?

Nach Botox- und Hyaluronsäure-Injektionen, ja. Gelegentlich kann ein kleiner Bluterguss („blauer Fleck“) entstehen, der jedoch problemlos überschminkbar ist. Bei einem Fadenlifting kann es gelegentlich zu einer leichten Fältelung der Hautoberfläche entlang der gesetzten Fäden kommen. Diese kommt durch den straffenden Effekt der Fäden auf die Haut zustande und legt sich innerhalb von wenigen Tagen wieder komplett.

Welche Verfahren können sonst gelegentlich zur Verbesserung der Kinnlinie angewendet wird?

  • Gelegentlich kann ein sogenanntes „Doppelkinn“, d.h. ein echter Fettgewebsüberschuss unterhalb vom Kinn bestehen. In diesem Fall ist als erster Schritt eine Fettabsaugung („Liposuction“) sinnvoll. Diese kann in örtlicher Betäubung und ambulant durchgeführt werden. Alternativ kann in Fällen eines sehr kleinen Fettgewebsüberschusses die sog. „Injektionslipolyse“ („Fett-Weg-Spritze“) verwendet werden. Für diese sind durchschnittlich 2-4 Behandlungen erforderlich.
  • Zur Verbesserung des Faltenbildes am Hals kann eine Kombinationstherapie aus Botulinumtoxin, spezieller Hyaluronsäure und einem regenerativen Fadenlifting durchgeführt werden. Dazu lesen Sie bitte unter Faltenbehandlung am Hals.

Was kostet eine Korrektur der Kinnlinie ohne Operation?

Da die Korrektur der Kinnlinie von PatientIn zu PatientIn unterschiedliche Maßnahmen erfordern kann, ist eine pauschale Kostenangabe nicht möglich. Die Kosten von Botox-Injektionen richten sich nach der Anzahl und Stärke der zu behandelnden Muskeln (ab 550 Euro). Hyaluronsäure-Injektionen richten sich nach der Anzahl der verwendeten Ampullen (490 Euro pro Ampulle). Die Kosten für ein Fadenlifting hängen vom Ausmaß der Erschlaffung des Gewebes und somit von der Art und Anzahl der verwendeten Fäden ab. Mit Kosten ab 2.900 Euro muss gerechnet werden.

Beratungsgespräche: ab 160 Euro (bis 30 Min).

Worauf basieren unsere Preise und warum sind Beratungsgespräche bei uns nicht kostenlos?

Abgesehen von der gesetzlichen Regelung (Bundesgesetz über die Durchführung von ästhetischen Behandlungen und Operationen, ÄsthOpG), die das Anwerben von PatientInnen über kostenlose Beratungsgespräche untersagt, erfahren Sie die weiteren Gründe hier.