Haut- und Weichteiltumore im Gesicht

Hauttumore im Gesicht können grundsätzlich gut- (z.B. gewöhnliche Muttermale) oder bösartig (Basaliom, Melanom, Plattenepithelkarzinom) sein. In der Regel erfolgt die Erstbegutachtung  beim Facharzt bzw. bei der Fachärztin für Dermatologie, die eine erste Diagnose anhand der äußeren Merkmale des Hauttumors stellt. Entsprechend dieser Diagnose leitet sich die Notwendigkeit einer Entfernung des Hauttumors ab. Gutartige Hauttumore werden in der Regel nicht entfernt, außer wenn sie durch ihre Lokalisation bzw. durch ihr Aussehen für die betroffene Person als störend empfunden werden. Bösartige oder unklare Tumore bedürfen auf jedem Fall einer Entfernung. Aus der nachfolgenden histologischen Untersuchung des Tumors leiten sich mögliche weitere Therapie-Schritte ab.

Weichteiltumore sind Tumore, die sich unterhalb der Hautoberfläche befinden und von MuskelFett– oder Bindegewebe ihren Ausgang nehmen. Sie sind meist gutartig. Wenn sie Schmerzen bereiten, erkennbar an Größe zunehmen oder in tieferen Körperschichten liegen, besteht allerdings der Verdacht, dass es sich um bösartige Tumoren (Sarkome) handelt. Eine eindeutige Diagnose lässt sich erst aufgrund einer feingeweblichen Untersuchung des Tumorgewebes stellen.

Aufgrund der komplexen Anatomie im Gesichtsbereich und der exponierten Lokalisation mit dem hohen Anspruch auf ein möglichst unauffälliges postoperatives Ergebnis kann oft die Entfernung von Gesichtstumoren durch einen plastischen Chirurgen sinnvoll sein.

Gutartige Haut- oder Weichteiltumorekönnen ambulant und in örtlicher Betäubung im niedergelassenen Bereich operiert werden. Sie werden selbstverständlich auch zu einer histologischen Untersuchung eingesendet, denn eine gesicherte Diagnose ist erst durch eine solche histologische Aufarbeitung möglich. In der Regel lässt sich die Wunde durch eine einfache Naht problemlos verschließen. Wichtig ist die Wahl der Schnittführung bei der Entfernung des Tumors, damit die resultierende Narbe möglichst unauffällig ist bzw. im Idealfall innerhalb von bereits vorhandenen Hautfalten „versteckt“ werden kann.

Bösartige oder unklare Hauttumore im Gesichtsbereich bedürfen manchmal einer intraoperativen Schnellschnittdiagnostik. Das ist ein Verfahren, bei welchem der entfernte Tumor bereits einer ersten histologischen Untersuchung während der Operation unterzogen wird, die die Diagnose liefert und vor allem die Frage beantwortet, ob die Tumorentfernung vollständig war. Aus organisatorischen Gründen ist die Durchführung einer intraoperativen Schnellschnittdiagnostik im niedergelassenen Bereich meist schwierig, so dass bei größeren bösartigen oder unklaren Tumoren die Entfernung im Krankenhausbereich sinnvoll sein kann. Die Entfernung kann meistens in örtlicher Betäubung und ambulant bzw. tagesklinisch (Entlassung am selben Tag) erfolgen.

Größere Hauttumore bedingen oft, dass die Wunde am Ende der Operation nicht einfach zugenäht werden kann, sondern es wird eine sogenannte Lappenplastik oder eine Hautverpflanzung benötigt. Im Falle einer Lappenplastik erfolgt die Defektdeckung durch Verschiebung, Schwenken oder Drehung des entnommenen Gewebes in den zu de­cken­den Defekt. Dadurch gelingt es, den Defekt mit Gewebe aus der unmittelbaren Umgebung zu decken. Die richtige Wahl der Lappenplastik bedingt, dass die resultierenden Narben unauffällig werden.

Eine andere Möglichkeit der Defektdeckung stellt die Hautverpflanzung dar. Im Gesichtsbereich wird aufgrund des hohen ästhetischen Anspruchs meist eine Vollhautverpflanzung durchgeführt. Hierbei wird die gesamte Haut mit allen Schichten verwendet. Diese ist wegen ihrer elastischen Anteile wesentlich belastungsfähiger und neigt weniger zu Schrumpfung und Farbunterschieden gegenüber der umliegenden Haut. An der Stelle der Hautentnahme muss die entstandene Wunde durch eine Naht verschlossen werden, wodurch später meist nur eine strichförmige Narbe entsteht. Die Entnahmestelle kann sich vor oder hinter dem Ohr befinden, weil hier oft ein Hautüberschuss besteht und die resultierenden Narben unauffällig werden. In manchen Fällen kann die Vollhautentnahme auch an den Oberlidern erfolgen. Wenn größere Vollhauttransplantate benötigt werden, muss die Entnahme aus anderen Körperarealen erfolgen.

Bösartige oder unklare Weichteiltumoreim Gesicht müssen in Narkoseim Rahmen eines stationären Aufenthaltesoperiert werden. Je nach Größe, Art und Lokalisation des Tumors können weiterführende operative Schritte, wie zum Beispiel die Wiederherstellung von Ästen des Gesichtsnervs oder die Verwendung von fernen Lappenplastiken zum Wundverschluss notwendig werden.

Bei bösartigen Weichteiltumoren und bei manchen bösartigen Hauttumoren müssen auffällig vergrößerte Lymphknoten, die von Absiedlungen befallen sein können, ebenfalls entfernt werden.

FAKTEN  &  PREISE

Fakten auf einem Blick!

  • Operationsdauer: 30-120 Minuten

  •  Betäubung: meist örtliche Betäubung, im Fall von bösartigen Weichteiltumoren Vollnarkose

  •  Aufenthaltsdauer: ambulant oder tagesklinisch, bei bösartigen Weichteiltumoren stationär

  • Wundheilungszeit und Nahtentfernung: 7-10 Tage

Kosten

  • Erstberatungsgespräch: 280 Euro
  • Folgegespräche, Befundbesprechung innerhalb von 6 Monaten: ab 200 Euro
  • Verbandswechsel postoperativ in der Ordination: 180 Euro
  • Erstellung eines Befundberichtes zur Vorlage bei der Sozialversicherung oder privater Krankenversicherung: 240 Euro (zzgl. MwSt.)
  • Operationspreis: auf Anfrage

Die Kosten für präoperativ in der Ordination durchgeführte Beratungsgespräche bzw. postoperative Verbandswechsel können Sie bei der gesetzlichen Krankenkasse zur Übernahme einreichen. Ein kleiner Teil davon wird in der Regel von der Kasse übernommen. Patienten, die zusätzlich über eine private Krankenversicherung verfügen, können gegebenenfalls den restlichen Anteil und das Operationshonorar im Falle einer privat durchgeführten Operation bei der privaten Krankenversicherung einreichen.