Für immer jung …

Vermutlich (fast) jeder und jede von uns möchte möglichst lange jung aussehen. Das Bestreben nach ewiger Jugend ist wahrscheinlich so alt wie die Menschheit. In unserer Zeit wurde diesem Bestreben der Trendbegriff „Anti-Aging“ verliehen und von der Kosmetikindustrie zum Schlagwort gemacht. Beinahe täglich werden neue, mitunter sehr teure Kosmetikprodukte für die Haut vorgestellt, die zu einer sichtbaren Faltenreduktion oder gar zu einem Verschwinden von Falten führen sollten. Die Haut sollte strahlender, praller und jünger aussehen. Doch einen Nachweis dafür in wissenschaftlichen, unabhängigen und kontrollierten Studien gibt es bis heute nicht. Nach heutigem Wissen können Kosmetikprodukte für die reine Pflege der Haut eingesetzt werden und für diese Pflege reichen oft kostengünstige feuchtigkeitsspendende Rezepturen aus.

Was kann nach heutigen Wissen das Altern unserer Haut wirklich bremsen?

Es klingt banal aber die wirkungsvollste Maßnahme zur Verlangsamung der Hautalterung ist die Vermeidung jener Faktoren, die die Hautzelle vorzeitig altern lassen. In erster Linie muss man in diesem Zusammenhang die übermäßige Sonnenexposition erwähnen. Der negative Einfluss des UV-Lichts auf die Haut ist inzwischen mehrfach belegt: es führt zu einer Schädigung der DNA der Hautzellen, welche in der Maximalausprägung zur Entstehung von Hautkrebs führt. Zusätzlich kommt es zu einer Verdickung des Elastins, welches für die Elastizität der Haut wichtig ist. Der Verlust der Hautelastizität ist eine der Hauptkomponenten, die bei der Entstehung von Falten von Bedeutung ist. Unter dem Einfluss des UV-Lichts kommt es zudem zu Verschiebungen des Pigments der Haut, so dass störende Pigmentflecken entstehen. Während früher dieses Wissen nicht weit genug verbreitert war und gebräunte Haut sehr begehrt war, hat sich inzwischen durch gute Aufklärungskampagnen dieser Trend umgedreht und nun steht mehr der Sonnenschutz der Haut als die Bräune im Vordergrund.

Ein zweiter wichtiger Faktor in Bezug auf die vorzeitige Alterung der Haut ist das Rauchen. Das Nikotin führt nämlich zu einer nachweislich schlechteren Durchblutung der Haut. Zudem entstehen durch den Tabakrauch sog. „freie Radikale“, die die DNA, die RNA und eine Vielzahl von Proteinen und Lipiden der Hautzelle schädigen. Die sukzessive Ansammlung von geschädigten Zellbestandteilen in der Zelle, bewirkt schließlich den Alterungsprozess der Zelle.

Die Vermeidung der übermäßigen Sonnenexposition und des Rauchens würden bereits den Alterungsprozess der Haut wesentlich verlangsamen.

Ein weiterer negativer Faktor in Bezug auf vorzeitige Alterung der Haut ist der übermäßige oder häufige Konsum von Alkohol. Alkohol entzieht der Haut nämlich Wasser und trocknet sie dadurch aus.

Was kann man aktiv unternehmen, damit die Haut möglichst lange ihr jugendliches Aussehen behält?

„Man ist, was man isst“ lautet ein bekannter Spruch und passt in diesem Zusammenhang perfekt dazu. Denn wie man sich ernährt, wiederspiegelt sich in unserem Aussehen. Über die Ernährung kann man nämlich gezielt „antioxidative Substanzen“ aufnehmen und durch diese Substanzen die Stoffwechselprozesse der Haut unterstützen. Antioxidative Substanzen können freie Radikale in der Zelle unschädlich machen und auf diese Weise die Zelle vor dem Alterungsprozess schützen. Solche „antioxidative Substanzen“ sind die Vitamine A, C und E sowie die Spurenelemente Selen, Kalzium, Zink, Kupfer und Eisen. Sie lassen sich in frischem Obst und Gemüse, hochwertige Öle, Nüsse und Meeresfrüchte finden. Ein weiterer wesentlicher Punkt, der oft in Vergessenheit gerät, ist eine reichliche Flüssigkeitszufuhr. Wasser ist ein ganz besonderes Schönheitselixier! Im Idealfall sollte man rund zwei Liter stilles Mineralwasser pro Tag einnehmen.

Kann die Ästhetische Medizin auch einen Beitrag zur Vorbeugung der Hautalterung leisten oder kann sie bloss nur bestehende Falten behandeln?

Die Ästhetische Medizin bietet heutzutage ein breites Spektrum an Möglichkeiten zur Förderung eines jugendlichen Aussehens der Haut, die weit über der bloßen Unterspritzung von einzelnen Falten mit Botox oder Hyaluronsäure hinausgehen. Solche Möglichkeiten, wie beispielsweise das Microneedling, die Eigenbluttherapie (auch als PRP oder Vampirlifting bekannt), das Fadenlifting und die Mesotherapie regen die Eigenproduktion der Haut an Kollagen und Elastin an und ermöglichen der Haut einen Erneuerungsprozess auf sanfte, natürliche Weise. Das Microneedling macht sich der Wundheilungsprozesse der Haut zunutze, bei welchen Kollagen und Elastin in großen Mengen produziert werden. In Kombination mit der Eigenbluttherapie werden dem Körper dabei auch eigene Wachstumsfaktoren in hoher Konzentration zugeführt. Mit der Mesotherapie können in der Haut zudem wichtige Mineralstoffe, Aminosäuren und Peptide eingeschleust werden. Das Fadenlifting regt die Kollagenproduktion an.

Ein weiterer wertvoller Ansatz der Ästhetischen Medizin betrifft den Ausgleich der mit den Jahren sinkenden Hyaluronsäure-Produktion der Haut, die eine wesentliche Rolle im Alterungsprozess der Haut spielt. Diesem Ansatz widmet sich die sogenannte Skinbooster-Therapie. Dabei wird unvernetzte Hyaluronsäure in die tiefe Hautschicht injiziert. Dort bindet sie große Mengen an Wasser und führt zu einer deutlichen sicht- und spürbaren Verbesserung des Feuchtigkeitszustandes der Haut. Darüber hinaus trägt die Hyaluronsäure an dieser Stelle als wichtiger funktioneller Gewebsbestandteil, zu einem besseren Transport von Elektrolyten, Nährstoffen und Abbauprodukten zwischen den Zellen und regt die Vermehrung und Differenzierung der kollagenbildenden Zellen der Haut (der sog. „Fibroblasten“) an. Die Haut bekommt einen langanhaltenden Glow-Effekt, fühlt sich deutlich geschmeidiger und praller an und Knitterfältchen verbessern sich sichtbar. Der Effekt ist aufgrund der speziellen Zusammensetzung der Hyaluronsäure für mehrere Monate haltbar. Hier unterscheidet sich die Skinbooster-Therapie auch zugleich von Kosmetikprodukten, die das Einschleusen der Hyaluronsäure in die Haut propagieren. Die Hyaluronsäure in Kosmetikprodukten, die von außen aufgetragen werden, erreicht nämlich nicht mehr als die oberste Hautschicht, weil ihre Moleküle zu groß sind, um zwischen den Zellen durchzudringen. Die oberste Hautschicht quillt dabei kurzfristig auf, der Effekt ist jedoch nach einigen Stunden weg. Mit der Skinbooster-Therapie hingegen, wird die Hyaluronsäure dorthin gebracht, wo sie tatsächlich fehlt.

Die einzelnen Verfahren der Ästhetischen Medizin lassen sich miteinander gut kombinieren und verstärken sich durch „synergistische Wirkung“ auf mehreren Ebenen gegenseitig.

Fazit:

Die Hautalterung kann durch gesunde Ernährung, Vermeidung von übermäßiger Sonnenexposition, Rauchen und übermäßigem Alkoholkonsum sowie heutzutage durch moderne Möglichkeiten der Ästhetischen Medizin deutlich verlangsamt werden.